Grundlegendes

Die wirklich tiefen Fragen, die man sich als Mensch stellen kann, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten vielleicht sogar Jahrhunderten kaum geändert. Allerdings haben sich unsere Suchweise und die Fülle der Antworten, die uns angeboten werden, grundlegend verändert, weil wir nun mal in dem sogenannten Informationszeitalter leben.

Das reine Ansammeln von Informationen und Aphorismen führt dabei nicht unbedingt zur Erfüllung und Befriedung unserer inneren Suche und Sehnsucht. Wissen ist nun mal nicht das Gleiche wie Weisheit. Weisheit lässt sich auf unterschiedlicher Weise definieren, aber bei jeder Art von Beschreibung wird deutlich, dass Weisheit Relevanz für unser Alltagsleben hat und oft ein Ergebnis eines tiefen inneren Verwandlungs- und Erkenntnisprozesses ist.

Bei den Circles of Wisdom/Weisheitskreisen handelt es sich um eine gemeinsame kontemplative Praxis, in der wir übend erfahren, wie wir an unser individuelles und kollektives Weisheitspotenzial anschließen können.

Die wichtigsten Elemente, die diese Vertiefung ermöglichen, sind Momente der gemeinsamen Stille, eine achtsame Kommunikation, die Verlangsamung des Gesprächs, ein offenes Denken, eine empathisch, warme Herzensverbindung und das wache Lauschen auf feine Impulse. Es fließen somit Elemente, die meistens zu einer spirituellen Praxis gehören, wie auch Erfahrungen aus der Kreisarbeit und dem Collective Presencing ein.

Weisheitskreise sind ...

Der Ablauf und die Vorgehensweise sind klar strukturiert, man könnte auch sagen ritualisiert. Die Person, die einlädt und durch das Zusammensein führt, ist zugleich Teilnehmer*in. Diese Doppelrolle ist im gewissen Sinne anspruchsvoll, denn sie setzt voraus, dass sie oder er in Bezug auf beide Positionen ein gutes Gleichgewicht halten kann.

Im Weisheitskreis entsteht ein feines Wechselspiel zwischen dem Überpersönlichen in jedem Einzelnen und dessen Lebenserfahrungen und Kenntnissen. Somit bringt jede*r eine einzigartige Perspektive auf die Frage oder das Thema, das vertieft wird, ein. Im Laufe des Gesprächs kann eine Art transpersonaler Raum spürbar werden, in dem auch Schwieriges angeschaut und geteilt werden kann. Übergeordnete Qualitäten wie Staunen, Dankbarkeit, Liebe, Freude usw. können so zum Tragen kommen, das Erkenntnisgespräch weiterhin bereichern und zu einer beglückenden und potenziell heilsamen Erfahrung werden lassen.